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Rückblick: Smarte Region im Gespräch – Mobilität der Zukunft mit Katja Diehl

„Jede:r sollte das Recht haben, nicht auf ein eigenes Auto angewiesen zu sein“, so lautet die Kernbotschaft der Mobilitätsexpertin Katja Diehl. Hierbei gehe es ihr eindeutig nicht darum, das eigene Auto abzuschaffen – das sei im ländlichen Raum auch gar nicht möglich. Es gehe darum, Alternativen zu schaffen und diese sicher und bezahlbar zu gestalten.

© Katja Diehl

„Jede:r sollte das Recht haben, nicht auf ein eigenes Auto angewiesen zu sein“, so lautet die Kernbotschaft der Mobilitätsexpertin Katja Diehl. Hierbei gehe es ihr eindeutig nicht darum, das eigene Auto abzuschaffen – das sei im ländlichen Raum auch gar nicht möglich. Es gehe darum, Alternativen zu schaffen und diese sicher und bezahlbar zu gestalten.

Am Abend des 18. Mai 2022 lud das Projektteam der Smarten Region MYK10 zum virtuellen Abendimpuls ein. Sonja Gröntgen, Chief Digital Officer des Landkreises Mayen-Koblenz, begrüßte die Teilnehmenden zur digitalen Veranstaltung rund um die Mobilität der Zukunft.

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© Katja Diehl

Mobilitätsexpertin Katja Diehl, die durch vielfältige Aktivitäten im Bereich der Mobilität, z.B. ihr Buch „Autokorrektur“ oder ihren Podcast „She drives Mobility“ bekannt ist, präsentierte ihre Ansichten zur autogerechten Gesellschaft, die Hintergründe der Dominanz des PKW sowie Beispiele, Rahmenbedingungen und Herausforderungen alternativer Mobilitätsformen. Dabei stellte sie heraus, dass es gerade in ländlichen Räumen deutlich mehr Mobilitätsalternativen brauche. Doch auch in städtischen Gebieten, wo es alternative Angebote gebe, nutzen die Menschen dennoch zu großen Teilen das eigene Auto. Sie appellierte an die Teilnehmenden, ihre persönlichen Mobilitätsroutinen zu überdenken. Dabei brauche es Ehrlichkeit und Bereitschaft bei den Menschen, um auf alternative Mobilitätsangebote umzusteigen, so Katja Diehl.

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Bild: Ergebnis der digitalen Umfrage im Rahmen der Veranstaltung zur Frage: Welches Verkehrsmittel nutzen Sie aktuell am häufigsten? (n=23)

„Es war das Auto, das die Trennung von Wohnen und Arbeiten mit sich brachte“, zitiert Katja Diehl den Architekturhistoriker Dr. Ralf Lange. Durch die Möglichkeiten, die die Massenmotorisierung der Bevölkerung mit sich brachte, kam es zu einer zunehmenden Abwanderung städtischer Bevölkerung und/oder städtischer Funktionen in das städtische Umland, der sog. Suburbanisierung. Das Ergebnis: Die Wege wurden länger, aber nicht schneller zu bewältigen.

Gegenwärtig wächst der Zuspruch zur Idee der 15-Minuten-Stadt. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass jede Einwohnerin und jeder Einwohner ausgehend vom Wohnort alle wichtigen Orte der Daseinsgrundfunktionen (Arbeitsplatz, Einkaufsmöglichkeiten, medizinische Versorgung, Kinderbetreuung, Freizeit- und Kultureinrichtungen) in 15 Minuten erreichen kann. Dabei sollen der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sowie das Fahrrad die Hauptverkehrsträger sein.

Ist das Prinzip der 15-Minuten-Stadt auch im ländlichen Raum anwendbar?

Dieser Wunsch ist auf jeden Fall vorhanden – auch in Mayen-Koblenz. Ausgehend von der Frage „Willst Du oder musst Du das Auto wählen?“, die Katja Diehl aufwarf, bestätigt die digitale Umfrage unter den Teilnehmenden, dass das Fahrrad und der ÖPNV die bevorzugten Verkehrsmittel darstellen.

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Bild: Ergebnis der digitalen Umfrage im Rahmen der Veranstaltung zur Frage: Und mit welchem Verkehrsmittel würden Sie sich eigentlich am liebsten fortbewegen? (n=23)

Zielbild: „In MYK gut von A nach B kommen. Die Smarte Region entwickelt Mobilität innovativ weiter“

Das Prinzip der 15-Minuten-Stadt steckt inhaltlich auch in einem der drei Zielbilder der Smarten Region MYK10, welches Sonja Gröntgen im Anschluss vorstellte. Die Erreichbarkeit von Besorgungen und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs soll wohnortnah und bestenfalls klimaneutral mit dem Fahrrad möglich sein – und zwar am besten im gesamten Landkreis. Wo das nicht klappt, sollen im Rahmen der Smarten Region MYK10 alternative Verkehrsmittel und digitale Angebote entstehen, um digitale Brücken für analoge Wege zu  bauen und die Erreichbarkeit von Leistungen des täglichen Bedarfs in der gesamten Region zu sichern. In diesem Zielbild sind darüber hinaus weitere Aspekte enthalten, so z.B. intelligente Lieferketten, Mobilitätsknotenpunkte oder dezentrale Arbeitsorte.

Jetzt ist Ihre Meinung gefragt!

Seit dem 17. Mai 2022 können Sie im Rahmen des zweiten Zukunftsdialogs dieses und zwei weitere Zielbilder bewerten und diskutieren. Auch das Benennen konkreter Zukunftsorte und Veränderungserfordernissen ist ausdrücklich erwünscht. Dies können Sie entweder online machen oder Sie besuchen einen der Kommunaldialoge der Smarten Region MYK10.

Wir bedanken uns herzlich für die rege Teilnahme an dieser Impulse-Veranstaltung und hoffen weiterhin auf Ihre Unterstützung im Rahmen der Strategieentwicklung!

Veranstaltung verpasst?
Hier finden Sie die Aufzeichnung der Veranstaltung „Smarte Region im Gespräch – Mobilität der Zukunft“

 

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