Wir, das Projektteam der „Smarten Region MYK10“ erarbeiten bis Ende 2022 eine Strategie für Mayen-Koblenz. Diese soll insbesondere innovative Zielsetzungen und Maßnahmen in den Fokus rücken, die den Alltag in unserer Region verbessern, vereinfachen, lebenswerter - einfach etwas smarter - machen.
Die Strategie setzt genau da an, wo die Bevölkerung des Landkreises Mayen-Koblenz Herausforderungen und Handlungsbedarfe sehen. Dafür sind Sie als Bewohner, Arbeitgeber oder -nehmer, aber auch Ehrenamtler die Experten des Alltags in unserer Region.
Sie haben mit uns im ersten Zukunftsdialog diskutiert:
Welchen Herausforderungen begegnen Sie in Ihrem Alltag? Welche Lebensbereiche werden davon auf welche Art beeinflusst – von der Fortbewegung über die Alltagsversorgung bis hin zu Umwelt, Arbeit oder Bildung? Wo kann oder sollte Digitalisierung künftig zur Erleichterung Ihres Alltags beitragen? Gibt es Funktionen oder Dinge, die Ihrer Meinung nach besser nicht digitalisiert werden sollten?
Menschen aus dem ganzen Kreisgebiet beteiligten sich
Vom 3. Dezember 2021 bis zum 10. Februar 2022 haben wir den Bewohnerinnen und Bewohnern der „Smarten Region MYK10“ die Frage gestellt, welchen Herausforderungen sie in ihrem Alltag begegnen. Insgesamt haben uns über verschiedene Kanäle mehr als 600 Antworten aus dem gesamten Landkreis Mayen-Koblenz erreicht. Über 300 Personen nahmen online an der vertiefenden Umfrage zur „Smarten Region MYK10“ teil, während etwa 100 Beiträge in den virtuellen Diskussionsräumen hier auf unserer Webseite eingebracht wurden. Darüber hinaus haben Sie zahlreiche Fragebögen handschriftlich oder digital ausgefüllt und an uns gesendet. Der nachfolgenden Abbildung können Sie entnehmen, aus welchen Städten und Verbandsgemeinden unseres Landkreises die Teilnehmenden der vertiefenden Bürgerumfrage sowie der Fragebögen stammen.
Eine detaillierte Auswertung können Sie hier herunterladen.
Das Handlungsfeld, das den Umfragen zufolge die Menschen in unserem Landkreis am meisten bewegt, ist die Mobilität. Hierzu erhielten wir die höchste Anzahl an Beiträgen. Die Teilnehmenden äußerten zahlreiche Herausforderungen bei der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, im Radverkehr, aber auch im Rahmen der Individualmobilität – sei es mit Blick auf Elektromobilität oder Car-Sharing-Angebote. Hinsichtlich des ÖPNVs wünschten sich zahlreiche Personen eine verbesserte Taktung, günstigere Preise oder gar eine kostenlose Nutzung des ÖPNV-Angebots sowie On-Demand Verbindungen im ländlichen Raum. In Bezug auf die Radverkehrsinfrastruktur in Mayen-Koblenz benannten die Teilnehmenden den Ausbau der Radwege zur sicheren Nutzung – sowohl für den Freizeitbedarf als auch für Arbeitswege – als wichtiges Handlungsfeld. Darüber hinaus wurde der Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos und E-Bikes sowie die Transformation des motorisierten Individualverkehrs thematisiert.
Konkreter Verbesserungsbedarf wurde weiterhin im Handlungsfeld der „Smarten Freizeit“ erkenntlich. Mehrfach wurde gewünscht, die zahlreichen Freizeitangebote unserer Region samt der wichtigsten Informationen über sie auf einer zentralen Plattform zu vernetzten. Zwar gebe es zahlreiche Informationen zu Sport-, Wander-, Kultur- und Veranstaltungsangeboten im Landkreis auf unterschiedlichsten Internetseiten verteilt, in gedrucktem Format und auch vor Ort, aber eine bedarfsorientierte und übersichtliche Bündelung fehle noch.
Weitere konkrete Herausforderungen sind im Themenfeld „Smarte Gemeinschaft“ benannt worden. Insbesondere das Schaffen von Lernangeboten zum Umgang mit digitalen Werkzeugen, z.B. im Rahmen von Vereinsarbeit oder zum Schutz persönlicher Daten, müsse gefördert werden. Dies sei Grundlage, um überhaupt zum sicheren und selbstbestimmten Umgang mit der Digitalisierung befähigen.
Besonders bezüglich der ländlicheren Gebiete unserer Region wurde auch die Versorgung mit und die Erreichbarkeit von Dienstleistungen, Waren und Verwaltungsleistungen sowie die medizinische Versorgung durch verschiedene Herausforderungen beschrieben – angefangen bei intelligenten und anbieterübergreifenden Liefermöglichkeiten bis hin zu Bank- und Postgeschäften. Mit Blick auf die „Smarte Infrastruktur“ konzentrieren sich die benannten Herausforderungen auf die Verbesserung des Mobilfunknetzes, des Breitband- und Glasfaserausbaus sowie der Energieversorgung.
Weiterhin beschäftigt die Bürgerinnen und Bürger die Frage, wie digitale und innovative Lösungen dabei helfen können, Einsamkeit zu bekämpfen und neue Begegnungsräume zu schaffen. Zusätzlich ist der große Wunsch nach lokalen Co-Working-Spaces und Kompetenzplattformen für Fachkräfte in der Region erkennbar geworden, um u.a. der Herausforderung des Fachkräftemangels entgegenzuwirken, aber auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern.
Insgesamt scheinen den Menschen auch die Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit sowie die Bezahlbarkeit des Lebens in unserer Region besonders wichtig zu sein. Diese Aspekte gilt es bei allen strategischen Planungen zu berücksichtigen.