MYK treibt kommunale Interessen beim IT-Planungskongress in Düsseldorf voran
Düsseldorf - Der 12. IT-Planungskongress, ein zentrales Forum für die digitale Transformation der deutschen Verwaltung, hat in diesem Jahr seine Pforten in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf geöffnet. Der IT-Planungskongress, der einmal jährlich ausgerichtet wird, dient als Forum für den Austausch, die Vernetzung und das Setzen neuer Impulse in der Verwaltungsdigitalisierung in Deutschland. Organisiert von wechselnden Bundesländern, bringt dieser Kongress Teilnehmende aus Bund, Ländern und Kommunen zusammen, um Praxiserfahrungen zu teilen, Kontakte zu knüpfen und aktuelle Themen in verschiedenen Formaten zu diskutieren und zu vertiefen. In diesem Jahr war Mayen-Koblenz mit von der Partie. Das Motto des Fachkongresses des IT-Planungsrats lautete „Gemeinsam Handeln, digital Wandeln – Am Puls der Transformation“. Mit etwa 800 Teilnehmenden bot die Veranstaltung die Gelegenheit, neueste Erkenntnisse und Entwicklungen im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung zu erörtern und sich in interaktiven Workshops weiterzubilden. Der Fokus lag dabei auf der Digitalisierung und Modernisierung der Verwaltung, Innovationsstrategien, technischen Zukunftskonzepten wie Cloud-Technologien, Datenschutz und IT-Sicherheit sowie modernen Arbeits- und Führungsansätzen.
Auch die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz nahm in diesem Jahr erstmalig am Kongress teil. Dabei stand für sie insbesondere die Frage im Mittelpunkt, wie der flächendeckende Rollout des Onlinezugangsgesetzes (OZG) realisiert werden kann - eine Frage, die durch Tobias Querbach, Koordinierungsstelle Digitalisierung, und Sonja Gröntgen, Chief Digital Officer (CDO), vor vollem Saal diskutiert wurde. In einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion, bei der auch Staatssekretär Dr. Fedor Ruhose (CIO des Landes Rheinland-Pfalz), Dr. Ilona Benz (CDO der Stadt Kaiserslautern), Andreas Mattlener (HöV Rheinland-Pfalz) und Prof. Dr. Christian Schachtner (Hochschule RheinMain), auf der Bühne standen, konnten die kommunalen Vertreter wichtige Perspektiven einbringen. Dies war eine bedeutende Gelegenheit, da auf dem IT-Planungskongress häufig die Stimmen von Bund und Ländern dominieren.
Die Diskussion unterstrich die Notwendigkeit von verbindlichen Standards, ausreichender finanzieller Ausstattung und Investitionen in die Kompetenzen der Mitarbeitenden. Besonders betont wurde die Wichtigkeit, Kirchturmdenken zu überwinden und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen allen Verwaltungsebenen zu fördern. Tobias Querbach hob hervor, dass insbesondere die Kapazitäten der Fachbereiche und die Einführung von standardisierten Schnittstellen mehr Beachtung finden müssen.
Am folgenden Tag nahm Sonja Gröntgen an einer weiteren zentralen Debatte teil: Auf der Hauptbühne wurde von ihr sowie Dr. André Göbel (Präsident der FITKO), Tobias Krüger (Ministerium für Infrastruktur und Digitales Sachsen-Anhalt), Sebastian Köster (Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation) sowie Steffen Hess (Fraunhofer IESE) die Frage erörtert, wie viele digitale Marktplätze für Software und IT-Dienstleistungen Deutschland benötigt, um Kommunen, Land und Bund effektiv zu unterstützen. Die einhellige Meinung war, dass digitale Plattformen durch ihre Transparenz erhebliches Potenzial bieten, Beschaffungsprozesse zu beschleunigen und zugleich Zeit sowie Aufwand zu reduzieren. Gröntgen betonte die Bedeutung einer gemeinsamen Anstrengung: Statt einer Zersplitterung der Angebotslandschaft sollte das Ziel eine vereinte Effizienzsteigerung auf einer zentralen Beschaffungsplattform sein, ohne dass jede Region oder jedes Ministerium eine eigene Plattform betreibt.
Die Beiträge des Landkreises Mayen-Koblenz beim IT-Planungskongress zu Themen wie dem flächendeckenden Rollout des OZG und der Entwicklung digitaler Marktplätze für Software und IT-Dienstleistungen zeigten deutlich, wie wichtig eine koordinierte Zusammenarbeit über alle Verwaltungsebenen hinweg ist, um eine effiziente, nutzerorientierte und flächendeckende Digitalisierung der deutschen Verwaltung voranzutreiben. Nebenbei bot der IT-Planungskongress eine ausgezeichnete Plattform, um sich über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Trends im Bereich der Digitalisierung deutscher Verwaltungen zu informieren und auszutauschen. Es wurde deutlich, dass die digitale Transformation ein langfristiger Prozess ist, ein Marathon und kein Sprint. „Dass die Stimme der Kommunen in diesem Prozess gehört wird, ist essenziell, um eine flächendeckende und nutzerorientierte Digitalisierung der Verwaltung zu erreichen“, ist auch Landrat Dr. Alexander Saftig überzeugt.
Foto: Tobias Querbach / Kreisverwaltung